Kurzschwänziger Bläuling (Cupido argiades)
Merkmale
Der Kurzschwänzige Bläuling hat eine Flügelspannweite von etwa 25–35 mm und ist nach Cupido minimus der zweitkleinste Bläuling in Mitteleuropa. An den Hinterflügeln trägt er je ein kurzes Schwänzchen – ein charakteristisches Merkmal der Art. Die Flügeloberseite der Männchens ist blauviolett. Die Flügel sind schmal schwarz gesäumt und fein hell gefranst. Das Weibchen ist oberseits braun, meist mit bläulichem Schimmer und hat an der Basis der Schwänzchen kleine orange‑schwarze Flecken. Die Unterseiten beider Geschlechter sind hellgrau, mit regelmäßigen schwarzen, weiß gerandeten Flecken und meist zwei kräftigen orangen Flecken.

Verwechslungsmöglichkeit
Der kurzschwänzige Bläuling ist dem Südlichen Kurzschwänzigen Bläuling (Cupido alcetas) und dem Östlichen Kurzschwänzigen Bläuling (Cupido decolorata) sehr ähnlich. Bei genauem Hinsehen sind Unterschiede in den Flecken an der Basis des Schwänzchens zu erkennen. Diese sind nur beim kurzschwänzigen Bläuling orange.
Nahrung der Raupe
Die Raupen ernähren sich von verschiedenen Hülsenfrüchtlern (Fabaceae), wie z.B. Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Sumpf‑Hornklee (Lotus pedunculatus), Luzerne (Medicago sativa), und Rotklee (Trifolium pratense).
Lebensraum
Der wärmeliebende Kurzschwänzige Bläuling besiedelt frischfeuchte Offenlandlebensräume wie mesophile Wiesen, Magerrasen, Blühflächen, Wegränder oder Kiesgruben. Er gilt als Tieflandart, die selten über 500 Meter vorkommt. Nur vereinzelt können Falter bis zu 1.000 Meter hoch wandern.
Flugzeit als Falter
Der Kurzschwänzige Bläuling ist polivoltin, das heißt, es bilden sich teils bis zu vier Generationen pro Jahr aus. Die Hauptflugzeit erstreckt sich Anfang April bis in den September, lokal sogar bis Oktober.
Wie überdauert die Art den Winter?
Die Raupen der letzten Generation entwickeln sich vollständig, überwintern und verpuppen sich ohne zusätzliche Nahrungsaufnahme erst im nächsten Frühjahr.
Lebensweise und Interessantes
Der Name „Kurzschwänziger Bläuling“ bezieht sich auf die charakteristischen, kurzen Schwanzanhänge an den Hinterflügeln. Bei „abgeflogenen“ Tieren kann das Schwänzchen jedoch fehlen.
Die Art galt als gefährdet, hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten erholt und wurde auf die Vorwarnliste herabgestuft bzw. sogar als ungefährdet klassifiziert.
Bestandsentwicklung
Die Bestandsentwicklung wurde basierend auf den im Viel-Falter Monitoring erhobenen Daten berechnet. Hier kannst du nachlesen, wie genau die Berechnung funktioniert.


