Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)

Merkmale

Der Hauhechel-Bläuling ist ein kleiner Falter mit einer Flügelspannweite von 25 bis 30 mm. Er ist ein Tagfalter aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae) und ist innerhalb seiner Familie als der häufigste Bläuling Mitteleuropas anzusehen. Typisches Merkmal für alle Bläulinge sind die gut sichtbaren weiß-schwarz geringelten Fühler sowie die weiß umrandeten Augenflecke. Die Flügeloberseite der Männchen ist blauviolett, ohne Duftschuppenfleck, mit weißer, ungescheckter Befransung. Die Flügelunterseite ist hellgrau bis bläulich grau, mit kompletter Punktzeichnung und blassen, orangen Halbmonden am Saum.

Die Flügeloberseiten der Weibchen sind sehr variabel gefärbt, braun bis graubraun, mit einem Band gut sichtbarer oranger Randmöndchen und einer weißen, ungescheckten Befransung. Bei anderen Weibchen ist die Flügeloberseite ausgedehnt blauviolett übergossen, das Band mit orangen Flecken am Flügelrand ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Flügelunterseite der Weibchen ist blass mokkabraun, die Punktezeichnung komplett, die orangen Halbmonden am Flügelrand sind deutlich ausgeprägt.

Weitere Details und Fotos beim Lepiforum.

Verwechslungsmöglichkeit

Der Hauhechel-Bläuling ist dem Eros-Bläuling (Polyommatus eros) ähnlich, dieser hat allerdings meist keine orangen Halbmonde auf der Unterseite der Vorderflügel. Verwechseln könnte man den Hauhechel-Bläuling auch mit dem Esparsetten-Bläuling (Polyommatus thersites), dieser hat allerdings keinen Wurzelfleck.

Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)
Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)

Nahrung der Raupe

Die Raupen fressen verschiedene Schmetterlingsblütler wie zum Beispiel Kriech-Klee (Trifolium repens), Hopfenklee (Medicago lupulina), Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Luzerne (Medicago sativa), Sichel-Schneckenklee (Medicago falcata), Rotklee (Trifolium pratense), Kriech-Hauhechel (Ononis repens) und viele andere.

Lebensraum

Der Hauhechel-Bläuling ist in einer Vielzahl verschiedener Lebensräume bis 2100 m anzutreffen, er besiedelt offenen Bereiche, bevorzugt blütenreiche, wenig gedüngte Wiesen, z. B. an Böschungen und Dämmen, auch auf Feuchtstandorten wie Kohldistel- und Flachmoorwiesen. Selbst in Freiflächen, in verbauten Gebieten, ist er anzutreffen. Er fehlt in intensiv bewirtschaftenden Äckern und Grünflächen, sowie in geschlossenen Wäldern und dichten Aufforstungsflächen.

Flugzeit als Falter

Der Hauhechel-Bläuling fliegt in zwei bis drei Generationen von Mai bis Ende Oktober.

Wie überdauert die Art den Winter?

Der Hauhechel-Bläuling kann in verschiedenen Raupenstadien überwintern. Die Raupe verpuppt sich gut versteckt am Boden unter Pflanzenresten.

Lebensweise und Interessantes

Der Hauhechel-Bläuling kann neu entstandene Lebensräume relativ schnell besiedeln. Gründe für diese Flexibilität sind das breite Nahrungsspektrum der Raupen und die hohe Anzahl an Eiern, die das Weibchen zwischen die Blüten der Raupen-Nahrungspflanzen ablegt.

Die Art ist in Österreich als nicht geährdet eingestuft.

Bestandsentwicklung

Die Bestandsentwicklung wurde basierend auf den im Viel-Falter Monitoring erhobenen Daten berechnet. Hier kannst du nachlesen, wie genau die Berechnung funktioniert.

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