Trotz Hindernissen ein Tag voller spannender Naturbeobachtungen
13.06.2024 – Am Samstag war es endlich so weit: die seit langem geplante Exkursion für freiwillige Erheber*innen bei Viel-Falter ins schöne Valsertal sollte stattfinden. Die blütenreichen Bergwiesen, abwechslungsreichen Almflächen und der Grauerlen-Auwald dort bieten einer Vielzahl an Schmetterlingen einen Lebensraum. Darunter auch seltene und gefährdete Arten, die wir auf unserer Wanderung näher kennenlernen wollten. Leider konnte die Exkursion nicht wie geplant sattfinden: die starken Regenfälle am Vortag hatten einen Murenabgang hinter Steinach ausgelöst und die Zufahrt zum Tal war mit dem Auto nur über große Umwege und mit den Öffis gar nicht möglich. Valérian und Rike konnten alle Teilnehmer*innen kurzfristig informieren und so fanden wir zunächst am Bahnhof in Steinach zusammen. Eine Alternative war schnell gefunden: über einen Wiesenwanderweg ging es ins Gschnitztal. Wiesenflächen, der rauschende Gschnitzbach und angrenzende Waldflächen sorgen dort für eine abwechslungsreiche Landschaft.
Ausgestattet mit Keschern und Becherlupen zogen die 16 Teilnehmer*innen los und fanden trotz nicht ganz idealer Bedingungen viele Falter. Diese wurden gemeinsam mit Valérian Gouëset und Friederike Barkmann von Viel-Falter näher bestimmt und die Erkennungsmerkmale besprochen. Die Artliste umfasste häufig zu beobachtende Arten wie das Große Ochsenauge, den Kleinen Kohlweißling und den Admiral, die sich in vielen Lebensräumen wohlfühlen. Zudem wurden viele Arten entdeckt, die sich im und um den Wald besonders wohlfühlen: Graubindiger Mohrenfalter, Weißbindiger Mohrenfalter, Braunkolbiger-Braun-Dickkopffalter, Rostfarbiger Dickkopffalter und Kaisermantel. Der ebenfalls beobachtete Mädesüß-Perlmuttfalter ist eine typische Art der Feuchtflächen, auf denen sich die namensgebende Futterpflanze der Raupen – das Mädesüß – findet. Weitere Arten waren der Wachtelweizen-Scheckenfalter, Senf-Weißling, Argus-Bläuling und Silberfleck-Perlmuttfalter. Zudem wurden einige tagaktive Nachtfalter wie die Gamma-Eule und die Braune Tag-Eule beobachtet. Neben den Schmetterlingen wurden auch im Gebiet wachsende Futterpflanzen von Raupen besprochen.
Neben all dem Bestimmen blieb aber auch viel Zeit zum Austausch und Kennenlernen. Uns hat es sehr viel Freude gemacht, mit einigen der Erheber*innen, die für Viel-Falter unterwegs sind, draußen zu sein und Schmetterlinge zu entdecken.