Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno)
Merkmale
Der Hochmoor-Gelbling ist ein Tagfalter aus der Familie der Weißlinge (Pieridae) in der Unterfamilie der Gelblinge (Coliadinae) mit einer Flügelspannweite von ca. 50 bis 56 mm. Die Grundfarbe der Flügeloberseite der Männchen ist schwefelgelb mit einer breiten, durchgehend dunklen Randbinde mit roten Flügelfransen. Charakteristisch für den männlichen Hochmoor-Gelbling sind ein kleiner, heller, nicht umrandeter Fleck, zentral auf den Hinterflügeln sowie graue Flügelwurzeln. Bei anderen Colias Arten hat dieser Fleck die Form einer Acht und ist gerandet.
Die Weibchen des Hochmoor-Gelblings zeigen eine weißliche Grundfarbe, ebenfalls mit durchgehender, dunkler Randfärbung, sowie grünlich weiße Hinterflügelunterseiten. Gelegentlich sind auch gelbe Hochmoor-Gelbling Weibchen zu sehen. Die Beine und Fühler sind bei beiden Geschlechtern rot gefärbt.
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Verwechslungsmöglichkeit
Der Hochmoor-Gelbling ist der Goldenen Acht (Colias hyale) und dem Hufeisenklee-Gelbling (Colias alfacariensis) ähnlich. Dies weisen allerdings spitzere Vorderflügel und einen schwarzen Fleck in der Vorderflügel-Mitte auf. Zudem lässt der Hochmoor-Gelbling sich gut an der breiten schwarzen Binde erkennen, die bei den anderen beiden Arten mit hellen Flecken durchbrochen ist, und an dem runden Fleck auf der Flügerunterseite, der bei den anderen Arten der Gattung Colias die Form einer Acht hat.
Nahrung der Raupe
Die Raupe des Hochmoor-Gelblings lebt ausschließlich an der Rausch- oder Nebelbeere (Vaccinium uliginosum).
Lebensraum
Der Hochmoor-Gelbling besiedelt hauptsächlich Hochmoorgebiete in einer Höhe bis über 2.000 m, von einer Größe von mindestens 10 Hektaren, die größere Bestände der Raupennahrungspflanze Nebel- oder Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) aufweisen. Ein großes Angebot an nektarreichen Blütenpflanzen am Hochmoorrand und auf Bergmähdern und alpinen Rasen sind die Voraussetzung für eine Besiedelung des Hochmoor-Gelblings.
Flugzeit als Falter
Der Hochmoor-Gelbling fliegt, je nach Höhenlage, in einer Generation von Mai bis August, mit einer Hauptflugzeit im Juli.
Wie überdauert die Art den Winter?
Die Raupen überwintern nach der 2. Häutung an ihrer Futterpflanze und beginnt im folgenden Jahr nun Knospen und Blätter zu fressen.
Lebensweise und Interessantes
Der Hochmoor-Gelbling ist ein sehr guter Flieger und kann bei der Nahrungssuche mehrere Kilometer zurücklegen, um benachbarte Hochmoore aufzusuchen. Damit der Bestand der Art gewährleistet wird, ist eine Mindestgröße des Hochmoors von 10 Hektar nötig. Der Lebensraum kann auch aus mehreren kleinen Hochmooren bestehen, die nicht allzu weit voneinander entfernt sind.
Die Eiablage des Hochmoor-Gelblings erfolgt einzeln auf die Oberseite der Blätter von Rauschbeeren. Nach dem Schlüpfen spinnt sich die Raupe Haltefäden an das Blatt und beginnt kleine Löcher in die Oberseite der Blätter zu nagen, sodass die Blattadern erhalten bleiben und sich ein charakteristisches Fraßbild ergibt, das als „Fensterfraß“ bezeichnet wird.
Der Hochmoor-Gelbling ist auch als Zitronengelber Heufalter bekannt.
Die Art ist in Österreich als gefährdet eingestuft.
Bestandsentwicklung
Die Bestandsentwicklung wurde basierend auf den im Viel-Falter Monitoring erhobenen Daten berechnet. Hier kannst du nachlesen, wie genau die Berechnung funktioniert.