Exkursion ins Naturschutzgebiet Valsertal

Teilnehmer*innen beim Bestimmen auf einer Tagfalter Exkursion ins Naturschutzgebiet Valsertal

Dieses Jahr führte uns die Viel-Falter Exkursion ins Naturschutzgebiet Valsertal. Gemeinsam mit den Tagfalter-Expertinnen Friederike Barkmann und Eva Hengsberger lernten die Teilnehmer*innen die dortige Tagfalterfauna näher kennen. Das Gebiet zeichnet sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume aus. Blütenreiche Wiesen, extensiv bewirtschaftete Weiden und ein weitläufiger Grau-Erlen Wald beherbergen eine Vielzahl unterschiedlicher Tagfalter.

Teilnehmer*innen beim Bestimmen auf einer Tagfalter Exkursion
Foto: Sean Gallup/Getty Images
Teilnehmer*innen beim Bestimmen auf einer Tagfalter Exkursion
Foto: Sean Gallup/Getty Images

Die 24 Teilnehmer*innen waren vor allem freiwillige Erheber*innen aus dem Monitoring, die ihr Wissen rund um die Tagfalter vertiefen wollten. Das Gebiet bot dafür beste Bedingungen und wir konnten 20 verschiedene Arten beobachten. An zwei verschiedenen Standorten fingen die Teilnehmer*innen Falter und bestimmten sie mit Hilfe der Expertinnen. In gemeinsamen Nachbesprechungen wurde die Erkennungsmerkmale der verschiedenen Arten näher beleuchtet. Geschichten rund um die gefundenen Schmetterlinge, ihre Lebensweise und Futterpflanzen halfen dabei, die Arten auch ökologisch besser zu verstehen.

Teilnehmer*innen beim Bestimmen auf einer Tagfalter Exkursion
Foto: Sean Gallup/Getty Images
Teilnehmer*innen beim Bestimmen auf einer Tagfalter Exkursion
Foto: Sean Gallup/Getty Images

Der Argus-Bläuling (Plebejus argus) war der am häufigsten beobachtete Falter. Er fühlt sich auf den mageren Weiden offensichtlich besonders wohl. Der Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion) war eindeutig ein Highlight der Exkursion. Der komplizierte Lebenszyklus des europaweit geschützten Falters beginnt auf Thymian, der Futterpflanze der jungen Raupen. In einem späteren Larvenstadium imitiert die Raupe eine Ameisenlarve und wird von Ameisen in ihren Bau getragen, weil sie glauben, es handelt sich um ihre eigene Larve. Im Ameisenbau ernährt sich die Schmetterlingsraupe dann von der Brut der Ameisen und verlässt den Bau nach der Verpuppung als ausgewachsener Falter.

Idas-Bläulinge (Plebejus idas) bei der Paarung
Zwei Idas-Bläulinge (Plebejus idas) bei der Paarung; Foto: Sean Gallup/Getty Images
Quendel-Ameisenbläuling (Phengaris arion)
Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion); Foto: Petra Schattanek

Eine weitere Besonderheit war der auf der Roten Liste Österreichs als „gefährdet“ eingestufte Alpen-Perlmuttfalter (Boloria thore). Er findet in dem lichten Auwald rund um den Alpeiner Bach einen geeigneten Lebensraum. Weitere Perlmuttfalter am Standort waren der Sumpfwiesen-Perlmuttfalter (Boloria selene) und der Frühe Perlmuttfalter (Boloria euphrosyne), für deren Unterscheidung ein genauer Blick auf die Flügelunterseite nötig ist.

Braunfleckiger Perlmuttfalter (Boloria selene) in einer Becherluppe
Sumpfwiesen-Perlmuttfalter (Boloria selene) und Früher Perlmuttfalter (Boloria euphrosyne) in einer Becherluppe; Foto: Sean Gallup/Getty Images
Gelbwürfeliger Dickkopffalter (Carterocephalus palaemon)
Finger mit Gelbwürfeliger Dickkopffalter (Carterocephalus palaemon) im Hintergrund; Foto: Sean Gallup/Getty Images

Mit dem Kleinen Fuchs (Aglais urticae) und dem Kleinen Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) wurden Generalisten gesichtet, die an vielen Standorten vorkommen und daher österreichweit oft gesichtet werden. Auch Erebien, Weißlinge, Dickkopffalter und Scheckenfalter waren mit unterschiedlichen Arten vertreten.

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