Die Erhebungssaison des Viel-Falter Monitorings ist bereits in vollem Gang und die Erheber*innen haben schon einige Falter gesichtet. Die Zählungen zu Beginn der Saison sind besonders wichtig, um die Arten zu erfassen, die später im Jahr nicht mehr fliegen. Dazu zählen zum Beispiel der Brombeer-Zipfelfalter (Callophrys rubi) und der Aurorafalter (Anthocharis cardamines). Weitere „Frühflieger“ sind der Frühe Perlmuttfalter (Boloria euphrosyne) und die Frühe Erebie (Erebia medusa) und Arten wie der Kleine Fuchs (Aglais urticae) und der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), die als Falter überwintern und daher früh aktiv werden.
Mit dem Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion) und dem Goldenen Scheckenfalter (Euphydrias aurinia) wurden heuer bereits zwei europaweit nach der FFH-Richtlinie geschützte Arten erfasst. Zudem haben wir (außerhalb unserer Erhebungsflächen) der laut der Roten Liste Österreichs als gefährdet eingestufte Randring-Perlmuttfalter (Boloria eunomia), eine Art der Feuchgebiete, gesichtet.
Anders als ihr Name vermuten lässt, sind einige Nachtfalter auch am Tag aktiv. Eine Sichtung gab es bei einer Erhebung in Vorarlberg: am Wegesrand konnte das Kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia) bei der Paarung beobachtet werden. Dieses Jahr werden im Monitoring zum ersten Mal gezielte Aufnahmen von Nachtfaltern gemacht. Hierfür werden über Nacht Leuchtfallen aufgestellt, mit denen die Tiere angelockt werden. Verantwortlich für die korrekte Bestimmung der fast 4000 in Österreich vorkommenden Nachtfalter-Arten sind die Kollegen der Tiroler Landesmuseen.
Neben Schmetterlingsbeobachtungen kommt es häufig zu weiteren Begegnungen im Gelände. Unsere Beobachter*innen kommen oft mit interessierten Landwirt*innenen, Bergsportler*innen und Spaziergänger*innen ins Gespräch und können dabei über das Monitoring informieren. Auf Weideflächen treffen sie auch immer wieder auf neugierige Kühe, die großes Interesse an der Forschungsausrüstung zeigen.