Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
Merkmale
Der Aurorafalter hat eine Flügelspannweite von etwa 35 bis 45 mm. Durch die orangefarbenen Vorderflügelspitzen auf weißem Grund sind die Männchen unverkennbar, während die Weibchen die orange Färbung nicht besitzen und daher leichter mit anderen Weißlingen verwechselt werden können. Die Unterseite der Hinterflügel ist bei beiden Geschlechtern grünlich-weiß marmoriert und bietet eine gute Tarnung beim Sitzen.
Weitere Details und Fotos beim Lepiforum.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Weibchen können leicht mit anderen Weißlingen wie dem Kleinen Kohlweißling (Pieris rapae) oder dem Resedefalter (Pontia edusa) verwechselt werden. Die grünlich marmorierte Hinterflügelunterseite hilft bei der Unterscheidung.


Nahrung der Raupe
Die Raupen ernähren sich hauptsächlich von Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) und Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata). Aber auch andere wildwachsende Kreuzblütler (Brassicaceae) werden akzeptiert.
Lebensraum
Der Aurorafalter kommt in unterschiedlichsten Lebensräumen vor: auf mageren und trockenen Wiesenbereichen oder auch Feuchtwiesen sowie in lichten und feuchten Wäldern. Sie sind fast überall häufig. Wichtig ist das Vorhandensein der Raupenfutterpflanzen, dann kann der Falter sogar in Höhenlagen bis etwa 2.000 m vorkommen.
Flugzeit als Falter
Die Art bildet nur eine Generation pro Jahr. Da ihre Raupenfutterpflanzen ausschließlich im Frühjahr blühen, beschränkt sich auch die Flugzeit der Falter auf diese Jahreszeit. In warmen Regionen Süd- und Mitteleuropas beginnt der Flug bereits Anfang bis Mitte März und endet meist im Mai. In kühleren Gebieten verschiebt sich der Flug in den späten Frühling. In den Alpen, wo der Aurorafalter bis in Höhenlagen von etwa 2.000 m vorkommt, kann sich die Flugzeit in kühlen Jahren bis Ende Juni verzögern und vereinzelt bis Anfang August andauern.
Wie überdauert die Art den Winter?
Der Aurorafalter überwintert als Puppe. Dabei bildet er eine Gürtelpuppe. Die Verpuppung erfolgt häufig bereits im Mai, in kühleren Lagen entsprechend später. Die Puppe verbleibt etwa zehn Monate im Ruhezustand und überdauert so den Winter.
Lebensweise und Interessantes
Der Aurorafalter zählt zu den ersten Schmetterlingen des Frühlings und ist an seinem langsam flatternden Flug gut zu erkennen. Die Raupen leben einzelgängerisch und meiden den Kontakt zu Artgenossen. Eine Besonderheit ist ihre Ernährung: Nur im Notfall fressen sie die Blätter ihrer Nahrungspflanzen (meist wildwachsende Kreuzblütler). Stattdessen bevorzugen sie fast ausschließlich Blüten und junge Früchte. Da jedoch selbst diese oft nicht ausreichen, zeigen junge Raupen ein ungewöhnliches Verhalten: Wie viele Blütenfresser sind sie in ihrer Zeit als Raupe carnivor veranlagt. Sie greifen Artgenossen an und fressen diese. Erst ältere Raupen verhalten sich untereinander friedlicher.
Der Aurorafalter ist weit verbreitet und nicht gefährdet. Er ist in vielen Regionen Mitteleuropas häufig anzutreffen.
Bestandsentwicklung
Die Bestandsentwicklung wurde basierend auf den im Viel-Falter Monitoring erhobenen Daten berechnet. Hier kannst du nachlesen, wie genau die Berechnung funktioniert.


